Die neuesten medizinisch-biologischen Grundlagenforschungen beweisen: Unser Herz ist mehr als nur eine mechanische Muskelpumpe. Das Herz besitzt so etwas wie ein eigenes Gehirn, nennen wir es einfach Herz-Gehirn. Nebenbei hat es eine unabhängige Hormonproduktion, über die es den gesamten Organismus beeinflussen kann. Über eine Nervenbahn kann das Herz direkt die Gehirnaktivitäten hemmen oder fördern. Das Herz folgt keineswegs einseitig den Befehlen des Gehirns. Es besitzt also ein völlig eigenständiges Nervensystem. Bei innerer Harmonie schwingen sich die Hirnstromwellen auf den Rhythmus der Herzfrequenz ein: So beeinflusst unser Herz also auch unser Denken.
In den 80er Jahren schon fanden Mediziner heraus, dass bestimmte Herzzellen auch wichtige chemische Botenstoffe für die Nervenleitung, die sogenannten Neurotransmitter Noradrenalin und Dopamin herstellen. Die Funktion der Herz-Hormone und der wichtigen Botenstoffe zeigt, wie wichtig eine ausgewogene Herztätigkeit nicht nur für unser Herz, sondern für den ganzen Organismus ist.
So ist es auch erklärend, dass Menschen deren Herzfrequenzvariabilität (die zeitliche Änderung von Herzschlag-zu-Herzschlag) eingeschränkt ist, früher oder später gravierende Gesundheitsstörungen, aber auch Probleme mit ihrer Gehirnleistung bekommen.
Durch eine entspannende Atemtechnik kann sowohl auf die Herzratenvariabilität als auch direkt auf das Gehirn Einfluss genommen werden. Nach 5 min. Atemtraining ist das Gehirn weitaus belastbarer, die Emotionen ausbalanciert und der Hormonhaushalt ausgeglichen.
Ein ruhiger Herzschlag, der sich aber an die äußeren Begebenheiten anpassen kann, sorgt für eine optimierte Gehirnleistung und eine tiefe Entspannung. Je flexibler wir auf Situationen reagieren können, ohne dass unser „Herz vor Schreck in die Hose rutscht“, umso besser ist die Schwingungsfähigkeit des Herzens, gleichzeitig aber auch die des gesamten Organismus ausgeprägt.
Menschen, die sich im Dauerstress befinden, haben eine eingeschränkte Herzratenvariabilität, einen schwachen Parasympathikus (der hemmende Anteil des vegetativen Nervensystems) und können daher nicht abschalten und entspannen. Sie sind innerlich unruhig, ihr Herz schlägt aufgeregt und zeigt auch geringere Veränderungsmöglichkeiten, der Herzschlag kann sich nicht mehr an die äußerlichen Stressfaktoren anpassen. Diese Flexibilität bzw. Variabilität kann geübt werden.
Fragen Sie uns, denn Gesundheit zu erhalten und eine gute Herzfrequenzvariabilität zu haben, gehen Hand in Hand mit der Fähigkeit sich den Gegebenheiten des Lebens anzupassen, die Lebenserwartung zu verbessern, mehr Energie und Lebensfreude zu erhalten.
Ein Meister der Traditionellen Chinesischen Medizin verglich diese Vitalität mit der Fähigkeit einer jungen, elastischen Weide, sich einem Sturm anzupassen. Je stärker der Wind, desto weiter die Schwingung, bis sich der Sturm legt und der Baum wieder seine ursprüngliche Ruhestellung einnehmen kann. Ebenso kann man das Organsystem des Menschen betrachten, z.B. die Blutgefäße, die sich im Alter immer mehr verhärten. Ob man nun die Biegsamkeit der Gefäße, der Gelenke oder des Geistes betrachtet, das Prinzip ist immer das gleiche.